1907 entschloss sich eine Gruppe Gießener, eine Organisation der Hausbesitzer zu gründen. 

Das Ziel war ein fester Zusammenschluss aller Beteiligten und die energische Vertretung aller berechtigten Interessen des Hausbesitzes. Aktueller Anlass war die damals näher rückende und vielfach gefürchtete Kanalgebührenordnung. Bereits im ersten Jahr konnten die „Männer der ersten Stunde“ 270 Mitglieder für ihre Idee werben. Entscheidend hierfür war unter anderem die steigende Zahl der steuerlichen und gesetzlichen Auflagen für Hausbesitzer. Auch wuchs der Bedarf an Informationen und Hilfestellungen für Hausbesitzer und Vermieter. Seit 1901 gab es die elektrische Versorgung in Gießen, von 1902 bis 1906 wurde in Gießen die Kanalisation gebaut. Daraus ergaben sich Kosten und Fragen der Aufschlüsselung, der Be- und Abrechnung zwischen Vermieter und Mieter. Als eine der ersten Aufgaben widmete sich der junge Verein dem Nachweis von Wohnungen, entwickelte einen einheitlichen Mietvertrag und eine Hausordnung. Fragen und Probleme rund um das Mietverhältnis machen auch heute noch einen großen Teil der Beratungstätigkeit aus, auch wenn sich die gesellschaftlichen Verhältnisse und technischen Gegebenheiten gewandelt haben.

Die Zahl der Mitglieder aus dem Gründungsjahr hat sich fast verzehnfacht. Viele Hauseigentümer und Vermieter sind seit Generationen Mitglied: Mit der Immobilie wird die Mitgliedschaft bei Haus & Grund Gießen weitergegeben. Darüber freuen wir uns, es ist Bestätigung und Ansporn zugleich. Der Einzugsbereich umfasst nicht nur die Universitätsstadt Gießen sondern den gesamten Landkreis. Zahlreiche Mitglieder haben zwar ihre Immobilie vor Ort, sind aber über ganz Deutschland verstreut und umgekehrt. Kontinuierlich hat der Verein das Beratungs- und Serviceangebot für seine Mitglieder ausgebaut und erweitert.